Zur Geschichte

Zur Geschichte von GIM  (The Bonny Method und Musikimagination)

bonny4„The Bonny Method of Guided Imagery and Music“ (BMGIM oder einfach „The Bonny Method“) wurde Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahren in den USA von Dr. Helen Bonny (1921-2010), einer schwedischstämmigen Musiktherapeutin und Musikerin, entwickelt.

Helen Bonny arbeitete am Maryland Psychiatric Research Center, wo Wissenschaftler wie S. Grof, Ch. Tart und H. Leuner unter kontrollierten Bedingungen mit Halluzinogenen experimentierten. Auch Helen Bonny war dabei. Zunächst erforschte sie noch während therapeutisch induzierter LSD-Sitzungen die Zusammenhänge und Wirkungen von klassischer Musik auf die Schichten des menschlichen Bewusstseins, merkte jedoch bald, dass das Imaginieren zu Musik in einem leicht veränderten Bewusstseinszustand auch ohne die Gabe von Drogen hoch effektiv war und vor allem einen sichereren Zugang zu unbewussten Bereichen darstellte und viel leichter handhabbar war. Sie betrachtete die Musik in solch einem Hörprozess als eine Möglichkeit, Zugang zu verschiedenen Bewusstseinszuständen auf verschiedenen Bewusstseinsebenen zu bekommen, z. B. zum Tagtraum, zu Kindheitserinnerungen, Träumen, Meditation etc. .

Bonny benutzte zu Beginn ihrer Arbeit die von Hanscarl Leuner für das katathym-imaginative Bilderleben (heute Katathym imaginative Psychotherapie) entwickelten zehn Standardmotive (Wiese, Haus, Berg etc.) für bestimmte tiefenpsychologisch definierte Problemkreise, merkte jedoch schnell, dass dies bei Musik nicht sehr sinnvoll war, weil das Imaginationserleben zu ein und derselben Musik zu persönlich gefärbt war. Deswegen fokussierte sie die Musikzusammenstellungen mehr für verschiedene Themenkreise, die ein Klient in die Therapie mit einbringt, z.B. Trauer/Verlust; Kreativität; Suche; Tod und Wiedergeburt, usw., ging also mehr von den Gefühlsqualitäten aus als von vorgegebenen Bildmotiven zum Einstieg in das Musikerleben.

Bonnys psychotherapeutischer Bezugsrahmen war die humanistische Psychologie, sie war aber auch von C. G. Jung beeinflusst. Sie machte schon früh auf die Bedeutung der Ressourcenarbeit und des salutogenen Vorgehens aufmerksam.

GIM wird in verschiedenen Bereichen der Medizin, der Psychotherapie klinisch und ambulant angewandt – heute sowohl in den USA, als auch in Europa, Australien, Neuseeland, Südafrika und Mexiko.

Die Weiterbildung am IMIT versteht GIM als eine integrative Methode auf der Basis eines biopsychosozialen Ansatzes, der einseitig spirituell-transpersonalen Schwerpunktsetzungen bestimmter Richtungen in GIM kritisch gegenüber steht. Das IMIT grenzt sich stark von Orientierungen ab, die GIM auf dem „Psychomarkt“ im Sinne esoterischer Heilsversprechen anbieten.

Die Mitarbeiterinnen am IMIT arbeiten daran, GIM und musikimaginative Methoden durch Grundlagenforschung voranzubringen und wissenschaftlich zu untermauern.

Musikimaginative Methoden wurden von H. Bonnys Nachfolgerinnen und Nachfolgern entwickelt, um besser auf Klienten und Patienten eingehen zu können, für die die langen GIM Musikprogramme zu herausfordernd wären und die weniger explorierende musikalische Imaginationserlebnisse in einem sichereren Setting brauchen.

Mit dem Zertifikatskurs MiMe wird dem Setting besonders Rechnung getragen.

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